DIE KUNST EROBERT FRANKFURT
Frankfurt Art Experience. Das Frankfurter Galerienwochenende 2024. Foto: Urban Media Project
SEPTEMBERAUFTAKT: FRANKFURT MACHT KUNST!
Am ersten Wochenende nach den hessischen Sommerferien eröffnet Frankfurt traditionell seine neue Kunstsaison. Drei Tage lang öffnen über 60 Galerien, Offspaces und Kunstinstitutionen gleichzeitig ihre Türen und präsentieren neue Ausstellungen. Seit 1994 ist dieses gemeinsame Eröffnungswochenende der zentrale Treffpunkt für zeitgenössische Kunst in der Stadt – offen für Sammler, Kunstliebhaber und Neugierige. Der Eintritt ist frei: Besucherinnen und Besucher können hochkarätige, kuratierte Ausstellungen erleben und so Zugang zur Kunst finden.
Begleitet wird das Kunstwochenende von der Frankfurt Art Experience, die gemeinsam mit Kunstvermittlerinnen und -vermittlern 40 kuratierte Stadtteilführungen anbietet. Ob Innenstadt, Ostend, Sachsenhausen, Bahnhofsviertel, Westend oder Nordend – die Touren verbinden Galeriebesuche mit Geschichten und Anekdoten, Kunst im öffentlichen Raum und Begegnungen mit Künstlerinnen und Künstlern. So lässt sich die Mainmetropole mit ganz neuen Augen entdecken.
40 kuratierte Stadtteilführungen der Frankfurt Art Experience das Kunstwochenende. Foto: Urban Media Project
Das Team der Frankfurt Art Experience und Frankfurter Galerien vor dem Römer. Foto: Urban Media Project
NEUE STIMMEN: DREI GALERIEGRÜNDUNGEN ZUM SAISONSTART
Die Frankfurter Galerienszene wächst: Zum Auftakt der neuen Saison bereichern gleich drei Neuzugänge die Stadt – ein starkes Signal für die Attraktivität des Standorts und die Offenheit für junge Akteure.
Im Bahnhofsviertel öffnet die Bode Galerie gleich an zwei Adressen – in der Kaiserstraße und der Gutleutstraße. Den Auftakt macht der südkoreanische Maler Woo Jong Taek, der Farbe und Form zu dichten, intensiven Bildräumen verdichtet.
Die rumänische Galerie Schugar Rotariu eröffnet ihre Frankfurter Repräsentanz am Weckmarkt und widmet sich der Präsentation zeitgenössischer internationaler Kunst, mit besonderem Fokus auf osteuropäischen Künstlerinnen und Künstlern. Zum ersten Saisonstart zeigen die Galeristinnen George Bularca Negru, der 1995 in Rumänien geboren wurde, in Spanien aufwuchst und aktuell Student an der Städelschule ist. Seine Performances, Skulpturen und Papierarbeiten bewegen sich in einem hybriden Feld zwischen Herkunft und Gegenwart.
In Sachsenhausen, in der Brückenstraße, hat die Galerie 3AP neben Düsseldorf ihren zweiten Standort eröffnet. Den Auftakt macht Nadine Karl, die an der Kunstakademie Düsseldorf bei Dominique Gonzalez-Foerster und Gregor Schneider studiert hat. Ihre Arbeiten zeichnen sich durch einen multidimensionalen Ansatz aus – sie spricht die Sinne über verschiedene Medien hinweg an und entwirft so Erfahrungsräume jenseits klassischer Gattungen.
Aber auch Jubiläen hat die Frankfurter Galerienszene zu feiern: Die Galerie Barbara von Stechow hat sich seit 30 Jahren der Förderung zeitgenössischer junger und etablierter Talente aus dem deutschsprachigen Raum verschrieben und bietet renommierten amerikanischen Künstlerinnen und Künstlern eine Plattform. 2015 als Rundgænger gegründet zeigt die Galerie seit 10 Jahren an ihrem Standort im Bahnhofsviertel Kunst junger Kunsthochschulabsolventinnen und -absolventen.
Frankfurt Art Experience. Das Frankfurter Galerienwochenende 2024. Foto: Urban Media Project
SCHIRN Kunsthalle an neuem temporären Standort in Bockenheim. © Foto: Norbert Miguletz
HERE WE GO! SCHIRN ERÖFFNET IN BOCKENHEIM
Nicht nur die Frankfurter Galerien starten ins neue Kunstjahr – auch die SCHIRN Kunsthalle schlägt ein neues Kapitel auf. Während das Stammhaus am Römer energetisch saniert wird, präsentiert die SCHIRN bis 2027 ihre Ausstellungen und Veranstaltungen zur Gegenwartskunst in der ehemaligen Dondorf Druckerei in Bockenheim.
Der Umzug wird mit einem spektakulären Fest gefeiert: Rund 100 Tänzerinnen und Tänzer ziehen am Sonntag, den 07. September gemeinsam mit der Techno-Marching-Band MEUTE in einer Parade von der SCHIRN am Römer zum neuen Standort. Dort eröffnet das partizipative Projekt „In C – Community“ der international renommierten Compagnie Sasha Waltz & Guests den neuen Ausstellungsort. Die Choreografie wurde im Zusammenspiel von Profis und Laien entwickelt – ein lebendiges Beispiel für künstlerische Teilhabe. Anschließend verwandelt sich die Dondorf Druckerei in einen offenen Begegnungsraum mit Performance, Food & Drinks sowie einem Live-Set von DJ Abiba.
PROGRAMM AM 07. SEPTEMBER:
15:00 Uhr – Start der Parade „In C – Community“ mit MEUTE (SCHIRN am Römer)
16:00 Uhr – Ankunft am neuen Standort (Gabriel-Riesser-Weg 3)
16:30 Uhr – Offizielle Eröffnung mit Reden von Oberbürgermeister Mike Josef, Kulturdezernentin Ina Hartwig, SCHIRN-Direktor Sebastian Baden & Kuratorin Martina Weinhart
17:30 Uhr – Tanzperformance „In C – Community“
18:30 Uhr – DJ-Set von Abiba, Ausklang mit Food & Drinks
Im Zentrum steht das Prinzip der Partizipation: Zuschauerinnen und Zuschauer werden selbst Teil einer Performance, die Gleichberechtigung und gemeinsames Gestalten nicht nur thematisiert, sondern unmittelbar erfahrbar macht. Die strukturierte Improvisation „In C“, 2021 von Sasha Waltz initiiert, basiert auf dem gleichnamigen Schlüsselwerk der Minimal Music von Terry Riley. Aus 53 variablen Bewegungsfiguren entsteht eine offene Choreografie, die Einflüsse aus unterschiedlichen Tanzstilen und Kulturkreisen aufnimmt – zugänglich für Profis und Amateure, für Jung und Alt.
Sasha Waltz, In C – Marler Partitur, Forum Marl, September 2022 © Foto: Sebastian Bolesch
Sasha Waltz, In C – Marler Partitur, Forum Marl, September 2022 © Foto: Sebastian Bolesch
Sasha Waltz, In C – Marler Partitur, Forum Marl, September 2022 © Foto: Sebastian Bolesch