JUNGE KUNST MIT ZUKUNFT

Prof. Tobias Rehberger empfängt Heike Eichhorn, die Galeristin Barbara von Stechow und Dr. Doris Voll in der Städelschule in Frankfurt am Main. Foto: Robert Schittko

„Nachwuchsförderung ist eine der Kernaufgaben von Kunsthochschulen.“

Nach fünfjähriger Pause ist die Benefizauktion JUNGE KUNST MIT ZUKUNFT zurück! Das gemeinsame Projekt der Hochschule für Bildende Künste – Städelschule in Frankfurt am Main und der HfG – Hochschule für Gestaltung in Offenbach ermöglicht es jungen Künstlerinnen und Künstlern bereits während ihrer Ausbildung erste Erfahrungen auf dem Kunstmarkt zu sammeln.

Die Auktion findet am Samstag, den 4. Mai 2024 um 19 Uhr während der NACHT DER MUSEEN in den Räumen des Museum Angewandte Kunst in Frankfurt statt. Der Erlös der Auktion kommt zu 50 Prozent den jungen Studierenden zugute, 50 Prozent der Summe geht an die jeweilige Hochschule.


Wie wird eine Benefizaktion vorbereitet?

Zum Ersten, zum Zweiten und zum Dritten… verkauft! Doch bereits bevor der Auktionshammer fällt, wählten die Mitglieder der Fachjury Mitte März unter 88 Einreichungen die Kunstwerke aus, die zur Ausstellung und damit auch zur Auktion zugelassen werden. Prof. Bernd Kracke, HfG – Hochschule für Gestaltung in Offenbach am Main, und Prof. Tobias Rehberger, Hochschule für Bildende Künste – Städelschule in Frankfurt am Main, empfingen die Galeristin Barbara von Stechow, Dr. Doris Voll und Heike Eichhorn vor Ort.

„Wir haben uns ausführlich mit dem Inhalt jedes Kunstwerks beschäftigt“, betont Barbara von Stechow. „Die Qualität ist ausgezeichnet und wir sind happy.“ Auch Tobias Rehberger ist mit den Arbeiten der Städel-Studenten zufrieden. „Ich kenne die Studenten und ihre Arbeiten und konnte mir schon im Vorfeld gut vorstellen, was eingereicht wird.“ Beide gehen von einem großen Besucherandrang zur Auktion aus. „Es ist einfach eine tolle Chance, Künstler von Kunsthochschulen früh zu entdecken.“

„Nachwuchsförderung ist eine der Kernaufgaben von Kunsthochschulen. Nur braucht es auch einen Transfer dieses Gedankens in die Gesellschaft. Genau dafür steht die erstmals 2001 durchgeführte Benefizauktion seit Jahren. Sie bietet jungen Künstlerinnen und Künstlern durch die öffentliche Versteigerung in einem renommierten Ausstellungshaus wie dem Museum Angewandte Kunst in Frankfurt im Rahmen der NACHT DER MUSEEN die größtmögliche Bühne.” – Professor Bernd Kracke, Präsident der HfG Offenbach

Treffen der Fachjury in der HfG in Offenbach Mitte März. Foto: Robert Schittko

Foto: Robert Schittko


Wie kannst du an der Benefizaktion teilnehmen?

Die Kunstwerke werden am 2. und 3. Mai 2024, zwei Tage vor der offiziellen Auktion, im Museum Angewandte Kunst am Schaumainkai 17 in Frankfurt jeweils von 10 bis 18 Uhr zu sehen sein. An beiden Tagen sind Führungen durch die Ausstellung möglich. Um an der Benefizauktion teilnehmen und aktiv mit steigern zu können, ist eine Anmeldung unbedingt erforderlich. Schreibe eine Email unter Angabe deiner Postadresse und Telefonnummer an: Claudia Olbrych colbrych@mmg.de

Die Auktion beginnt am Samstag, den 4. Mai 2024 um 19 Uhr im Museumshof. Geleitet wird die Versteigerung von dem öffentlich bestellten und vereidigten Auktionator Karl Michael Arnold. Die Schirmherrschaft übernimmt Frankfurts Kulturdezernentin Dr. Ina Hartwig, die auch die erste Losnummer versteigern wird. Wenn du noch nie an einer Kunstauktion teilgenommen hast und nicht aktiv mit steigern möchtest, kannst du sie auch als Teilnehmende besuchen.


Welche Künstlerinnen und Künstler nehmen an der Auktion teil?

Insgesamt 26 Kunstwerke von Künstlerinnen und Künstlern der Hochschule für Bildende Künste – Städelschule in Frankfurt am Main und der HfG – Hochschule für Gestaltung in Offenbach am Main werden in der Benefizauktion zu sehen sein. Eine kleine Vorschau der Arbeiten findest du hier:

Dahyun Jung, Jemandes Schuhe, 2023, Ölfarbe auf Leinwand, 170 × 170 cm

Dahyun Jung, *1991, Iksan, KR

Die südkoreanische Künstlerin Dahyun Jung erzielt durch die Verbindung malerischer Figuration und symbolischer Sprache eine einmalige ästhetische Formverdichtung. Das großformatige Gemälde »Jemandes Schuhe« zeigt ein Paar gewöhnlicher Herrenschuhe, die die Malerin auf der Straße gefunden und in Szene gesetzt hat: Die physische Präsenz des Fundstücks nimmt fast den gesamten Bildraum ein. Die zurückgelassenen Schuhe als körperliches Relikt fungieren als Platzhalter für eine abwesende Person und vergangene Zeiten. Sie stellen den Menschen dar, ohne ihn abzubilden. An ihrer Oberfläche erkennt man immer noch die Spuren ihres einstigen Trägers, der seine Schutzhülle zurückgelassen hat.

Startgebot: 350 Euro

Zoé Hopf, Ginster I 2021, Cyanotopie auf Baumwolle, 140 x 110 cm

Zoé Hopf, *1990, Kempten, DE

Zoé Hopf verwendet für ihre Naturstudien eine Technik, die zu den ältesten fotografischen Verfahren überhaupt zählt. Bei der Cyanotypie, auch Eisenblaudruck, wird der Bildträger mit einer lichtempfindlichen Lösung behandelt, die auf auftreffendes UV-Licht reagiert: Dort, wo das Licht die Leinwand nicht trifft, zeigt sich das Motiv; dort, wo Licht auftrifft, zeigen sich tiefblaue Farbtöne. Das Arbeiten unter freiem Himmel ist daher elementarer Bestandteil der künstlerischen Praxis. Damit sich die floralen Motive aus Licht und Schatten abzeichnen, werden lange Belichtungszeiten benötigt, wobei der Sonnenstand und der Wind Ausdehnung, Form und Konturen der Objektschatten bestimmen. Hopf wählt dabei den Standort aus, beobachtet und wartet ab. Die Eigendynamik des Prozesses durch Über- und Unterbelichtungen, Unschärfen und Überlagerungen macht ihre Motive besonders reizvoll.

Startgebot: 250 Euro


Hyeonyoung Lee, Oh, oh, ein flüchtiges Erlebnis, 2021, Bleistift, Acryl und Öl auf Leinwand, 100 × 100 cm

Hyeonyoung Lee, *1985, Daegu, KR

Hyeonyoung Lee lockt uns in ihrer Malerei mit vertrauten Motiven auf scheinbar bekanntes Terrain. Ihre kuriosen Bildräume schafft sie durch die Kombination von landschaftlichen, architektonischen und geometrischen Elementen, die gleichermaßen unabhängig und selbst-bewusst nebeneinanderstehen. Der Traum von einer idyllischen Existenz impliziert die Sehnsucht nach Glück und Vollkommenheit. Das Wissen um die tatsächliche Gegenwart provoziert geradezu den idyllischen Traum von einstiger Geborgenheit, gepaart mit der Hoffnung, das Verlorene auf irgendeine Weise in der Zukunft wieder zu erlangen.

Startgebot 200 Euro

Simon Gilmer, Klimagerät Wandanlage RT-20 (Dieter Rams), 2024, Graupappe, 60 x 79 x 40 cm

Simon Gilmer, *1997, Primasens, DE

Warum sehen alle Klimaanlagen gleich aus? Mit der Skulptur »Klimagerät Wandanlage RT-20 (Dieter Rams)« geht Simon Gilmer dieser Frage nach und thematisiert die Universalität technischer Geräte in unserer Umgebung. Gilmer installiert seine Werke oft etwas außerhalb des Blickfeldes, manchmal noch mit Lüftungsschächten verbunden, wo sie auch im Kontext einer Ausstellung kaum auffallen. Gleich einer Attrappe ahmen sie das Aussehen eines Objekts nach und bieten doch eine Alternative an. Der Designklassiker RT-20 von Dieter Rams gehört zu den begehrtesten Sammlerstücken der Firma Braun. Im Museum Angewandte Kunst sind Werke des Designers in einem eigenen Stilraum dauerhaft präsent. Das klassische Design des Tischradios von Dieter Rams diente Simon Gilmer als Vorlage, um einen eigenen, individuellen Vorschlag zu formulieren. Warum nicht mal so?

Startgebot 250 Euro

Den Katalog mit allen Kunstwerken findest du hier zum Download:


Treffen der Fachjury in der Städelschule in Frankfurt am Main Mitte März. Foto: Robert Schittko

Foto: Robert Schittko


 
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