HOUSE OF GALLERIES
ART AT THE HIGHEST LEVEL
Vom 24. bis 26. Januar 2025 zieht das „House of Galleries” in die 43. und 44. Etage des TRIANON Hochhauses ein. 29 Galerien aus Frankfurt und ganz Deutschland erwecken die ehemaligen Vorstandsetagen mit zeitgenössischer Kunst für ein Wochenende im Januar zum Leben. Im „House of Galleries” steht die Zusammenarbeit und Offenheit im Vordergrund. Die Frankfurter Galerien sind Gastgeber und laden jeweils eine Partnergalerie aus ihrem Netzwerk ein. Jede Galerie zeigt eine Solo Präsentation und es kommen Galerien aus den Städten Berlin, Bonn, Hamburg, Karlsruhe, Köln, München, Leipzig, London und Stuttgart zusammen.
Der Kunststandort Frankfurt erhält nach vielen Jahren wieder ein langersehntes überregionales Format, das führende Galerien aus der Stadt und überregional zusammenführt. Das „House of Galleries” wird von The Frankfurt Art Experience veranstaltet, die 2019 von Tyrown Vincent und Urban Media Project gegründet wurde.
FRANKFURT TRIFFT BERLIN, KÖLN, HAMBURG UND LONDON
Die Galerie Bärbel Grässlin lädt die Galerie Meyer Riegger, die über Standorte in Berlin, Karlsruhe, Basel und Seoul verfügt, als ihren Gast ins TRIANON. Die FILIALE wiederum ist mit Fiebach Minninger in Köln fündig geworden. Galerie Heike Strelow hat die Stuttgarter Galerie Thomas Fuchs als Partner gewinnen können, Kai Middendorff die renommierte Galerie Klemm’s aus Berlin. Peter Sillems Partnerwahl stammt ebenfalls aus der Hauptstadt: Die Galerie Springer legt wie Sillem ihren Schwerpunkt auf klassische und zeitgenössische Fotografie. Mit Patrick Heide Contemporary Art ist auf Einladung von Bernhard Knaus Fine Art auch eine Galerie aus London präsent. „Als Galerie- und Kunststandort werden wir nur wahrgenommen, wenn wir uns öffnen. Wir Galerien sind sehr gut vernetzt und auf zahlreichen Messen in ganz Europa unterwegs. Nun ist es Zeit, dass man uns in unserer Heimatstadt Frankfurt besuchen kommt“, so die Galeristin Anita Beckers. Ihrer Einladung ist Arne Linde der ASPN Galerie aus Leipzig gefolgt.
KUNST IM HOCHHAUS
Die Frankfurter Galerie Heike Strelow hat die Stuttgarter Galerie Thomas Fuchs als Partner zum „House of Galleries” eingeladen. Beide Galerien zeigen eine Solo Präsentation zeitgenössischer Maler.
Hendrik Zimmer (*1973 in Frankfurt am Main geboren) beschäftigt sich in seinen Arbeiten mit der Technik des Holzschnitts, einem alten künstlerischen Verfahren, das er neu interpretiert. Er bringt Formen, Konturen, Farbflächen und geometrische Muster auf die Leinwand. Seine Arbeiten sind klare, kraftvolle Bilder. Er experimentiert er mit unterschiedlichen Farbdichten, Farbintensitäten und Strukturen. Hendrik Zimmers Arbeiten bewegen sich zwischen Zwei- und Dreidimensionalität, zwischen Bildfläche und Bildtiefe. Sein besonderes Interesse gilt der Materialität der Farbe und dem künstlerischen Schaffensprozess, den er als einen Entwicklung beschreibt, bei dem „ein Gemälde durch Skulptur“ entsteht.
Carlo Krone (*2000 in Stuttgart geboren) studiert seit 2019 an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart bei Prof. Thomas Bechinger. Seine Malerei ist überlebensgroß, nostalgisch oder auch bizarr. In den farbstarken Gemälden erblicken wir Szenerien, die äußerst vertraut erscheinen und im selben Moment Erwartungen durchkreuzen.
Die Motive, die Carlo Krone beschäftigen, schwanken zwischen nostalgischer Vertrautheit und optischer sowie inhaltlicher Verfremdung. Sie kommen aus dem Alltäglichen, sind teilweise Versatzstücke popkultureller Allgemeinplätze und sind oftmals — bei aller Trivialität — Musterbilder, die Fragen über den Menschen und seine Existenz in sich tragen. Carlo Krone interessieren Kitsch, Zwischenmenschliches und Tragikomisches.
Peter Bialobrzeski (*1961 in Wolfsburg geboren) ist einer der bekanntesten und international erfolgreichsten deutschen Fotografen der Gegenwart. Als Professor und Autor suchte er stets die theoretische Auseinandersetzung mit dem Medium Fotografie und setzte hier wesentliche Akzente. Mit seiner Kamera beschreibt und interpretiert er beharrlich die Welt. Seine Arbeiten bewegen sich im Grenzbereich von Dokumentarfotographie und künstlerischem Statement. Seine Fotografien lassen uns etwas Unmittelbares, die Präsenz von etwas Erhabenem erleben. Sie zeigen immer wieder die idealisierte Vorstellung von Landschaften und Städten. Es geht um die Veränderung und das Verschwinden, um die Beziehung zwischen Mensch, Stadt und Natur.
Christian Hellmich (*1977 in Düsseldorf geboren) studierte von 1998 bis 2004 an der Folkwangschule in Essen. Er war unter anderem Stipendiat der Stiftung Kunstfonds und Stiftung Kulturwerk. Er befindet sich in einem anhaltenden Prozess der Untersuchung der Malerei. Seine Objekte bleiben auch nach langer Betrachtung Rätsel, die nicht zu lösen sind. Die länglichen Ovale sind narrative Platzhalter, bieten Raum für Interpretationen, können Spiegel, Pillen, Reflektoren und Raketen sein. Oder sie ermöglichen den Einlass in eine tiefere Ebene des Bildes, den Kaninchenbau. Genauso kryptisch sind die Tropfen und zungenhaften Ausbildungen, die sich aus den Häusern winden. Durst, Schweiß, Trauer? Die Architekturen werden zu eigenen Persönlichkeiten.
DAS GASTGEBERHAUS TRIANON
Noch ist auf den ehemaligen Chefetagen hoch oben im TRIANON die Geschichte des langjährigen Ankermieters allgegenwärtig: ein repräsentatives Entrée, ein Bankettsaal sowie großzügige Konferenzräume hoch über den Straßenschluchten Frankfurts auf Augenhöhe mit den umliegenden Hochhäusern. Das TRIANON Hochhaus wurde 1993 erbaut und zählt zu den zehn höchsten Gebäuden Deutschlands. Die Architektur beeindruckt durch die Kombination großer Dreiecksflächen. Das architektonische Erkennungsmerkmal ist der Diamant, eine umgedrehte gläserne Pyramide, die das Dach des zentralen Gebäudeteils ziert. Doch das Hochhaus hat Sanierungsbedarf.
Im Spätsommer 2024 verlagerte die Deka Bank ihren Hauptsitz aus dem TRIANON in das neue Hochhaus T1 des FOUR Frankfurt. Größter verbliebener Mieter des Hochhauses ist nun die Deutsche Bundesbank. Ein großer Teil des Turms steht mit einer Fläche von rund 68.000 Quadratmetern leer und die Eigentümergesellschaft des Hochhauses meldete bereits Ende Juni Insolvenz an.
Der Insolvenzverwalter des TRIANON stellt dem „House of Galleries“ die beiden oberen ehemaligen Vorstandsetagen für die temporäre Nutzung zur Verfügung. Die Öffnung der Hochhausspitze für die Öffentlichkeit im Rahmen einer überregionalen Kunstausstellung soll dazu beitragen, die Aufmerksamkeit für das Objekt und die Attraktivität der Immobilie zu steigern. Denn Kunst belebt Leerstände und macht sie zu einem Ort der Begegnungen.
THE FRANKFURT ART EXPERIENCE
The Frankfurt Art Experience wurde von Tyrown Vincent und Urban Media Project gegründet. Seit 2019 richtet sie das Galerienwochenende Saisonstart im September aus, das jährlich 10.000 Besucherinnen und Besucher anzieht. „House of Galleries“ wird vom Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr, Wohnen und ländlichen Raum gefördert. Der internationale Spezialversicherer Hiscox, der seit 1901 tätig ist und neben zahlreichen Geschäfts- und Privatkundenlösungen insbesondere in der Kunstversicherung als Pionier und Innovator gilt, steht dem Projekt als Programmpartner zur Seite.
Zu den teilnehmenden Galerien des „House of Galleries“ gehören: ASPN Galerie, Bernhard Knaus Fine Art, DIE GALERIE, Döbele Kunst Mannheim, Evelyn Drewes | Galerie, fiebach, minninger, FILIALE, Galerie Andreas Binder, Galerie Anita Beckers, Galerie Barbara von Stechow, Galerie Bärbel Grässlin, Galerie Heike Strelow, Galerie Judith Andreae, Galerie Leuenroth, Galerie Maurer, Galerie Nanna Preußners, Galerie–Peter–Sillem, Galerie Springer Berlin, Galerie Thomas Fuchs, Jacky Strenz, Kai Middendorff Galerie, Klemm’s, Kunsthandel Hagemeier, Meyer Riegger, nouveaux deuxdeux, Patrick Heide Contemporary Art, Philipp Pflug contemporary, Sakhile&Me, Schierke Seinecke.