STADTSPAZIERGANG ZUM WESTHAFEN

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Von den Osten in den Westen

Von Frankfurts Osthafen nehme ich dich heute mit in den Westhafen und das Gutleutviertel. Ein Stadtteil zwischen Industriekultur und modernem Leben am Wasser, in dem die Kontraste nicht näher beieinander liegen könnten.

Doch es gibt nicht nur das Neubauquartier unter dem Motto „Wohnen und Arbeiten am Fluss“, das seit den neunziger Jahren entstanden ist. In der Gutleutstraße entstehen gerade nachhaltige Stadtteilprojekte. Es eröffnen Cafés und Restaurants, die das Potential haben, das Gutleutviertel zum gelebten multikulturellen Viertel werden zu lassen.

Wir starten unseren Stadtspaziergang auf dem Gelände der ehemaligen Druckfarbenfabrik Milchsack. Hier befindet sich heute das Tanzhaus West und die kleine Schwester Dora Brilliant. Der 2020 entstandene Sommergarten und das freie Theater Landungsbrücken haben hier ihren Platz gefunden.

Ab dem 12. Juni eröffnet der Kultursommergarten mit Club Picknick und Livemusik im Open-Air-Bereich der Milchsackfabrik. Zusätzlich kannst du das Tanzhaus West mit einem Soliprojekt unterstützen. Mit einem eigenen Wein werden Spendengelder zum Erhalt des Clubbetriebs generiert. In Kooperation mit DEALER DE VIN steht bereits die sechste Edition des Tanzhaus-Weins, sowie des Dora-Brillant-Riesling-Sekts zum Verkauf.

Foto: Tanzhaus West, Sommergarten 2020

Foto: Tanzhaus West, Sommergarten 2020


An der Hafenpromenade

Gemeinsam gehen wir die Gutleutstraße weiter und biegen nach der Main-Neckar-Brücke rechts ab. Wir befinden uns jetzt hinter dem Druckwasserwerk auf dem Rotfeder-Ring direkt am Main. Die Sonne scheint und es weht ein angenehmer Wind. Als wir auf dem Kopfsteinpflaster am Ufer stehen fühlt es sich an, als seien wir an einem Hafen irgendwo im Mittelmeer.

Blick von der Hafeninsel auf das gegenüberliegende Ufer in Sachsenhausen

Blick von der Hafeninsel auf das gegenüberliegende Ufer in Sachsenhausen

Eis geht immer!

Ich nehme dich mit am Ufer entlang. Wir gehen Richtung Friedensbrücke, bis wir über den Flusskrebssteg auf die Hafeninsel gelangen. Jogger und Fahrradfahrer kreuzen unseren Weg. Im Becken des Westhafens liegen zu beiden Seiten Motor- und Segelboote. Auf der Hafeninsel setzen wir uns auf eine Bank und können nun über den Main auf das gegenüberliegende Ufer in Sachsenhausen blicken. Aus dem Nachbarstadtteil Griesheim kommend, ist der Westhafen einer meiner liebsten Laufstrecken am Main.

Die Schleusenstraße, als Verbindung zwischen Westhafen und Gutleutstraße, verbreitet ein bisschen Berlin-Atmosphäre. Zwischen den Häusern aus der Gründerzeit lohnt sich immer ein Blick in die Hinterhöfe. Heute haben hier viele Agenturen und Start Ups ihre Büroräume. Das beste Eis und hausgemachte Kreationen gibt es im Café Blackberries. Neben den Standardsorten wie Vanille und Erdbeere, gibt es auch Schoko Chili Eis oder Zitrone mit Minzblättern.

Im Gutleutviertel gibt es eine große Auswahl Nordafrikanischer Restaurants. Eines meiner liebsten ist das Sebeta an der Ecke Werftstraße.


“In Sachsenhausen hatte ich mir das bisher nicht vorstellen können, aber hier im kleinen, gemütlichen und familiären Gutleutviertel finde ich es passend.”

Auf unserem Rückweg über die Gutleutstraße kommen wir an der Marktschwärmerei vorbei. Jeden Donnerstagabend öffnet sie von 17.30 bis 19 Uhr ihre Türen in der Kaffeestube Gutleut. Die von Katrin Groth gegründete Schwärmerei schafft ein regionales Netzwerk zwischen Erzeugern und Verbrauchern. Das Ziel ist es, einen direkten Zugang zu regionalen Lebensmitteln und eine faire Bezahlung zu garantieren. Im November letzten Jahres ist Katrin von Sachsenhausen ins Gutleutviertel gezogen und musste feststellen, dass die Einkaufsmöglichkeiten hier stark begrenzt sind. Nun wurde sie selbst zur Gründerin eines eigenen wöchentlichen Pop-Up-Marktes.

Die Marktschwärmer ermöglichen Bauern, Landwirten und Erzeugern eine faire, flexible und unkomplizierte Direktvermarktung. Und uns in der Stadt die Möglichkeit tolle Lebensmittel aus der Region zu bekommen. Du kannst deine gewünschten Lebensmittel vorab online bestellen und am Donnerstagabend in einem Zeitfenster von eineinhalb Stunden in der Schwärmerei abholen. Das spart dir und den Erzeugern Zeit und es wird nur das geliefert und geerntet was bestellt worden ist.

Alle Produkte der Schwärmerei sind durchschnittlich nur 20 bis 30 km unterwegs. Es gibt Brot aus Niederrad, Obst aus Kriftel, Eier aus Sindlingen, Bier gebraut in Goldstein, sowie Fleisch und Käse aus der Wetterau. Und natürlich Wein aus Rheinhessen.

Im Café MOMI

Für den letzten Stop auf unserem Stadtspaziergang schauen wir im neuesten Café im Gutleut vorbei. Nach dem FEIN in der Innenstadt hat Inhaberin Elke Löscher hier im Gutleutviertel ein zweites Café eröffnet: Das MOMI. Seit Ende April gibt es auf der Gutleutstraße Kaffee-Spezialitäten und Karte mit süßen und salzigen Gerichten, sowie hausgemachtem Gebäck. Das Café bietet jedoch noch mehr: Zwei gemütliche Gasträume und eine große Küche für die MOMI Backstube. Nimm auf Omas Ohrensesseln oder dem antikem Thonet-Trödel-Fund Platz.

Das Gutleut ist für Elke eine Liebe auf den zweiten Blick. In die lichtdurchfluteten Räume des neuen Cafés hat Elke sich jedoch direkt verliebt. Die einige Jahre leerstehende Ladenfläche haben sie und ihr Team aufwendig saniert. In der zum Gastraum gehörigen ehemaligen Werkstatt sollen später auch Ausstellungen und Konzerte stattfinden.


 
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